Media Monday #227

Neue Woche, neuer Media Monday, wie immer via Medien-Journal präsentiert. Die dortigen Vorgaben in kursiv. Wer nicht nur Filme schaut, sondern auch Rollenspiele spielt, kann auch an der RPG-Blog-O-Quest teilnehmen, die am Sonntag zur 2. Ausgabe gestartet wurde.

1. Mad Max – Fury Road bräuchte ich persönlich mir jetzt nicht noch mal ansehen, aber der Film ist echt gut gelungene, moderne Action und endlich mal ein Refresh, was sich lohnt. Ursprünglich sollte ja wohl auch Mel Gibson die Rolle wieder spielen, erst nach erneuten Verzögerung (Stichwort: Irakkrieg) gab es die endgültige Absage. Kurze Meinung zum Film.

2. Der Hype um Er ist wieder da hat mich nun auch angesteckt. Ein sehr unterhaltsamer, witziger und irrwitziger Film. Der Halb-Doku-Charakter ist einerseits kritisch zu beäugen, andererseits passend. Man muss halt erstmal einordnen, dass der NPD-Vorsitzende eigentlich „Apfel“ und nicht „Birne“ heißt und diese Szene gefakt ist (nichtsdestotrotz großartig!), während in der Szene(n) mit der Fanmeile nur der Schauspieler Oliver Masucci und der linke Provokateur. Die Hitler-Darstellung ist in jedem Fall sehr überzeugend und beeindruckend. Und viel entlarvende „Ich bin ja nicht rechts, aber …“-Aussagen kommen natürlich auch und lassen aufhorchen. Interessant ist natürlich die Medienkritik Hitlers im Buch/Film, insbesondere am Verblödungs-TV. Aber auch der Film greift es an anderer Stelle auf, wenn sie Ausländerwitze für Hitlers Comedy-Auftritt schreiben sollen. Da bleibt den Autoren (und Zuschauern) das Lachen im Halse stecken – und beim souveränen Auftritt in der Show übrigens auch. Kurzum, sehenswert. Zum Lachen (, zum Lachen im Halse stecken bleiben) und zum Drübernachdenken.


3. In Sachen Splittermond hinke ich ja dermaßen hinterher, ich kenne nicht einmal die grundlegenden Bücher. Aber es sieht schon gut aus und die bisher gesehenden Reegelbruchstücke kommen meinen Geschmack entgegen. Wäre einer weiteren Proberunde auch nicht abgeneigt. Die günstige und prallvolle Einsteigerbox werd ich mir auf jeden Fall noch gönnen.

4. Nicolas Cage spielt gefühlt ja nur noch in billigsten Produktionen mit, die so gar nix können. Ich hab Left behind gesehen … erlitten ist wohl besser formuliert. Hier kurz rezensiert.

5. Für die Kobold-Handbücher konnte ich mich sofort begeistern, denn Rollenspiel-Theorie von Praktikern und erfolgreichen Autoren und Designern, das lese ich gerne. Kann man auch noch Geld drauf werfen, das Crowdfunding läuft noch.

6. Der Horroctober und Halloween sind gelaufen, Weihnachten lässt noch auf sich warten. Für den November planen wir eine neue zweiwöchentliche Rollenspielrunde und da werd ich wohl erstmal Old Slayerhand vorstellen – worauf ich mich richtig freue! Auch weil es für zwei Leute erst die zweite Berührung mit Rollenspiel ist. Auch hoffe ich in der Runde ein paar Systeme getestet zu kriegen.

7. Zuletzt habe ich geLARPt und das war ziemlich lecker, weil auf dem DSA-LARP Balihoer Räder diverse Köstlichkeiten aufgefahren wurden. Grünkohl, Zwiebelkuchen, Kürbissuppe … Und zwei Tage Bier vom Fass. Aber … es wurde auch gespielt. Ich war der Pächter eines Stück Landes, welches hart zu bewirtschaften ist. Darauf steht ein Wirtshaus, welches ich unterverpachtet habe, damit ich mich auf den anderen Zweig der Familie konzentrieren konnte, der Räuberei … Eigentlich machte das mein Sohn (und die zwei anwesenden Töchter) und ich musste – auch dank eines Ausfalls eines anderen Spielers – nur noch die Leute beim Boltan, der aventurischen Poker-Variante abzocken. Das klappte ganz gut, denn auch hier besteht die Kunst nicht darin seine Blätter zu gewinnen, sondern zur rechten Zeit ein schlechtes Blatt rechtzeitig niederzulegen. Der Verpächter rief jedenfalls seine ganze Familie zusammen und das ausgerechnet in unserer Taverne. So war richtig was los in der Taverne und die Familie (der Knurrhold, sein Bruder und je etwa 5 Kinder, teils verheiratet) und eigentlich wollte er was zu seinem Erbe verkünden … starb dann aber aprupt an einer Vergiftung. Während sich die Familie weiter zerstritt, schien es für uns ganz gut gelaufen, der potentielle Erbe, der älteste Sohn schien deutlich großzügiger, auch die älteste Tochter erkundigte sich gleich zu Beginn nach dem Befinden. Und von der Witwe gab es später gar ein Heiratsangebot – was wohl an einer sehr kurzen Trauerphsae lag, da sie sich schon seit Jahren auseinandergelebt hatten. Es war nämlich so, dass die älteste Tochter gar nicht die älteste war, vielmehr war es wohl so, dass der Vater die älteste Tochter in den Wald führte und ohne sie wegführte. Handelte es sich nur um das Schauermärchen „Des süßen Pfades“ (Arme Familien haben nicht genug, um ihre Kinder durchzubringen und bringen sie in den Wald … klassischer Hänsel & Gretel halt) oder gar dunkle Rituale? Die schwarzen Kerzen in seiner Truhe deuteten darauf hin.

Bald schon stellte sich heraus, dass es eher letzteres war – ein Teil der Familie zog in den Walds, um ein Ritual zu vollführen. Mein Sohn führte sie trotz väterlichen Verbots hin, meine Töchter blieben im Schutze des Hauses zurück, wie auch die Witwe Knurrholds, welche sich mit dem Rest ihrer Familie zerstritt. Das Ritual jedenfalls ging gründlich schief und nur einer entkam und warnte uns. Aber eine Schar untoter Gestalten kam zuschnell hinterher. Die Tochter führte sie an und wollte nun Rache. Ich hab mir dann die Witwe geschnappt mit Messer an der Kehle und hab die den Untoten ausgeliefert (und auf diese höchst unmoralische Aktion echt stolz …), geholfen hat es aber nix und alle wurden abgeschlachtet. Happy Halloween halt …

6 Kommentare

  1. Die Kobold-Handbücher habe ich mir auch bestellt. Ich bin schon gespannt.

    Das LARP-Abenteuer klingt echt sehr lustig. Ich war bis jetzt 2x auf einem reinen Ambiente-Tavernen-LARP. Da muss ich immer an die tuffigen Piraten denken und den Geranienkästen an den Kanonenlöchern…

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  2. Die DSA-LARPs sind in der Basis auch Tavernen-LARPs, bekommen darüber hinaus aber eine sandboxige Ausgangssituation. Die gespielten Rollen sind bis zum Zeitpunkt des Beginns vorgegeben (um eben die Verknüpfung sicherzustellen und Konfliktpotential zu integrieren), ab dann spirelt man es frei.

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  3. Das Buch „Er ist wieder da“ habe ich geschenkt bekommen, weil ich einen so „abseitigen Humor“ hätte. Ich habe es dementsprechend widerwillig zu lesen angefangen, fand es aber immer besser, zum Schluss richtig gut.

    Über Splittermond will ich seit ewigen Zeiten mal wieder bloggen (und wenn es nur mein DS-Hacker ist), komme aber nicht recht dazu…

    Achja LARP… bei mir in der Nähe soll demnächst ein dezidiertes Bauergaming LARP stattfinden, aber ich finde ja nicht die Zeit, über Splittermond zu schreiben.

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