Media Monday #264

Neue Woche, neuer Media Monday, wie immer via Medien-Journal präsentiert. Die dortigen Vorgaben in kursiv.

1. Um mich begeistern zu können, ist nicht viel notwendig. Gerade bei Serien hab ich das Problem, dass mir zuviel gut gefällt. Da möchte man oft mehr Zeit haben, andererseits macht es mich auch zu einem zufriedenen Menschen, der aus vielen Dingen positives ziehen kann und dem nicht so schnell ein Magengeschwür wächst oder ich nachts mit erhobener Faust schüttelnd schlafen muss – oder an der Tastatur tippe… Da ich ja auch ein Forum betreibe, habe ich bei manch einem das Gefühl, dass dies die Standardsitzposition ist …

2. Falsche Sprachwahl reicht aus, dass ich mich enttäuscht abwende, denn das reißt mich sofort raus. Ein „Arschloch“ oder „Fuck“ in einem mittelalterlichen Roman geht gar nicht, aber auch andere Worte können extrem stören. Tolkien ist mit seinem Sprachhobby und dem einflechten dieser in seine Romane natürlich ganz großes Kino, aber auch das Nutzen von Sprache in Firefly, Game of Thrones oder zuletzt Defiance ist großartig. Kein Stakko …

3. Für eine regelrechte Leidenschaft sorgen bei mir Brettspiele. Dieses Wochenende gerade TIME Stories, Aufbruch zum roten Planeten, Tsuro, Love Letters und Lost Legacy. ausführlich Lob hätten alle verdient, aber zu Aufbruch zum roten Planeten schreib ich ehh eine Rezi und verweise solange auf die Fischpöttler, Vorstellungen von Love Letters und Lost Legacy verlinke ich euch und Tsuro wurde einst von Wil Wheaton gepusht.

Bleibt noch TIME Stories {Grundbox ca. 45 Euro, Abenteuer ca. 20-30 Euro}: Man spielt Zeitreiseagenten, die an Orte zurückreisen sollen, wo Zeitrisse entstehen. Der Clou, man hat nur eine bestimmte Zeit in dieser Zeitlinie, bis man zurückgeschleudert wird. Dann kann man erneut springen {übrigens in Personen mit unterschiedlichen Charakteristiken}, bekommt aber am Ende weniger Punkte. Auch müssen benötigte Gegenstände erneut beschafft werden. Rätsel kommen nicht zu kurz, sind knackig, aber schaffbar, wenn man an den richtigen Stellen geguckt hat. Wir haben es im zweiten Durchgang, ähh, geschafft und dadurch eine Topbewertung gekriegt. Dadurch kann man es im Prinzip aber auch nicht erneut spielen – trotzdem, es lohnt sich. Gerade auch, weil das Spielprinzip recht frisch und neu ist.


4. Ein inszenatorisches Glanzstück ist Y – The Last Man. Ich hab mir gerade die Bände 3-10 ausgeliehen und die ersten beiden Bände erneut gelesen. Autor Brian K. Vaughan – auch Serienzuschauern durch Lost und Under the Dome bekannt – entwirft darin eine Gegenwartsapokalypse, bei der von hier auf jetzt alle Männer tot sind – auch bei den Tieren. Möglicherweise einziger Mann ist der Zauberkünstler Yorick mit seinem Kapuzineräffchen, der nun mit Gasmaske durch die Lande zieht. Vaughan geht dabei schon recht konsequent vor und typisch männlich dominierte Berufe bergen Probleme: vom Müllmann und Bauarbeiter bis hin zu den Top-Managern. Auch der Augenblick der Apokalypse birgt nicht nur für Männer den Tod, z.B. sind weit über 90 Prozent aller Flugkapitäne männlich und viele, viele Flugzeuge dann abgestürzt. Israel mit vielen weiblichen Soldaten hingegen kann seine Macht ausdehnen … Und das ist erst der Ausgangspunkt für eine – vermutlich – sehr gelungene Reise. Mehr auf Wikipedia.

5. Von Drachenglut hätte ich mir mehr erwartet, so wie Autor Jonathan Stroud in den Himmel gelobt worden ist, aber das ist eindeutig eines seiner schwächeren werke, wobei mir da auch der – sonst tolle – Rufus Beck im Hörbuch nicht gefällt .

6. Das letzte Mal, dass ich Herr der Ringe bewusst gesehen habe, ist bestimmt schon 15 Jahre her – den ersten Teil im Kino fünf Mal. Finde ich großartig, aber irgendwie … Vielleicht schaffe ich es diese Weihnachten …

7. Zuletzt habe ich Stoker gesehen und das war ein spannender Thriller liegt gerade der TV Movie bei) , weil er die drei Hauptcharaktere stückweise, mit Zeit aufbaute und immer wieder kleine Merkwürdigkeiten einstreute. Schauspielerisch ist Nicole Kidman der bekannteste Name. Matthew Goode und Mia Wasikowska – übrigens die Alice aus dem Wunderland – liefern aber ebenso eine gute Arbeit ab.

Der Plot dreht sich um eine Familie in Trauer, ein Mann hinterlässt Frau und Tochter. Doch sein Bruder Charly taucht gerade im rechten Moment ein und bleibt einige Zeit im Haus, wobei eine Art Dreiecksbeziehung ergibt, sich die Tochter zugleich immer mehr in Tagträume flüchtet.

Einer der letzten Filme von Tony Scott {als Präsident} vor seinem Selbstmord, dem Bruder von Ridley Scott.

Sehenswerter Film.

 

14 Kommentare

    1. Für mich ist der MM immer ein Quell von Tipps in Sachen Film, Fernsehen und Buch, beizeiten auch Blogs, Comics, Brettspielen. Und ich lese die rollenspielenden Mitblogger {Vels World und Gloria von Nerd-Gedanken} immer besonders gern, schätze aber auch den Austausch außerhalb der Szene, insbesondere Bullion und Wortman. Mir selbst gibt es immer die Möglichkeit, mal ein, zwei rollenspiele anzuschneiden, ein paar Comicaktivitäten abzuarbeiten und sonst noch alles Multimediale kurz zu kommentieren.

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  1. Von „TIME Stories“ habe ich auch schon viel Positives gehört. Klingt famos! Und dann noch Zeitreisen… 🙂

    „Stoker“ ist aber nicht von Tony Scott. Also zumindest die Regie nicht. Oder habe ich etwas falsch verstanden?

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    1. Der Trick mit Zeitreisen ermöglicht eben auch, beliebige Themen bespielen zu können, man nutzt ja auch Alternativwelten. Neben dem Sanatorium {Cthulhu} gibt es noch was mit Drachen und Space Cowboys. hey, Du bist doch auch Firefly-Fan 😉

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    1. Ja, „stakko“, darüber hab ich drüber gegrübelt, weil es mir partout nicht mehr einfallen wollte. Dabei heißt es dasselbe wie „Klonk“ bei „Die Auserwählten im Labyrinth“.

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