[Rezi] QB1 – Der Druide

ClemLOR hat sich den Druiden vorgenommen.

Der Druide

Eine Charakterklasse für Labyrinth Lord – Herr der Labyrinthe

„Labyrinth Lord“, in deutscher Sprache auch als „Herr der Labyrinthe“ bekannt, basiert auf dem OGL. Zusätzlich zu dem Grundregelwerk von „Labyrinth Lord“ erscheinen Ergänzungsbände in bekannter Tradition der verschiedenen Rollenspielsysteme. „Der Druide“ beschreibt für „Labyrinth Lord“ eine neue Charakterklasse, die für Spieler zugänglich ist und als (Nicht-)Spielercharakter regeltechnischen Ausdruck erhält.

Nach einer allgemeinen Einführung über den Druiden werden die klassenspezifischen Merkmale der Figur Stück für Stück ausführlich dargelegt. Danach ist der Druide in „Labyrinth Lord“ ein naturverbundener Charakter, der alles dafür einsetzt, die Natur zu erhalten und nur das von ihr zu nehmen, was sie gibt; dabei wird deutlich, dass der Druide sehr ortsverbunden ist. Zu diesen Gaben zählen auch verschiedene Fähigkeiten wie beschleunigtes Wachstum von Pflanzen, besondere Fähigkeiten aus der Tierwelt und magische Talente. Diese Fähigkeiten werden auf dem stufenbasierten System von „Labyrinth Lord“ nach und nach erweitert oder ergänzt. Tabellarisch wird zum Abschluss dieser Darstellungen ausgeführt, wie sich der Charakter entwickelt und wann er welche Fähigkeiten erhält.

Bei der Lektüre dieses Regelbandes fällt auf, dass einzelne versteckte Hinweise auf die Spielbarkeit eines solchen Charakters gegeben werden.

Die Zitate

„Dieses Leben im Einklang mit der Natur macht Druiden natürlich in menschlicher Gesellschaft immer zu Außenseitern, die sich nur schwer in eine Gruppe integrieren können. Einerseits sind sie den Umgang mit Menschen nicht gewohnt, andererseits werden ihre Gefährten immer wieder durch Handlungen und Gedanken des Druiden irritiert, […]“

und

„Auch die Vorstellung von Körperhygiene des durchschnittlichen Druiden deckt sich möglicherweise nicht mit den Idealen der Mitreisenden.“

zeigen deutlich, dass die Wahl dieser Figur rollenspielerische Herausforderungen bietet, die ein stimmungsvolles Spiel garantieren.

Zum Ausgleich zu diesen Spannungselementen existieren besondere Fähigkeiten, die reizvolle Eigenschaften etwa von Miraculix (spontanes Pflanzenwachstum) oder Marshall Bravestar (Tierkräfte) adaptieren; dies wird um klassische Elemente wie „in ein Tier verwandeln“ oder diverse Immunitäten gegen natürliche Gefahren ergänzt, die aus artverwandten Rollenspielsystemen bereits bekannt sind.

Der Druide aus „Labyrinth Lord“ versteht sich also nicht als der Druide aus der früheuropäischen Geschichte; es handelt sich hierbei eher um eine außergewöhnliche Figur, die den Pathos eines Klerikers und das Mysteriöse eines Zauberkundigen beiseite schiebt und stattdessen einen besondere Zauber in das Spiel hineinträgt, ohne dabei aber schillernd zu sein. Zweifelhaft ist jedoch, ob ein Charakter wie der Druide in „Labyrinth Lord“ spielbar in einer Spielrunde mit mehreren Spielercharakteren ist; als Figur für Solokampagnen oder aus dem unermesslichen Stab der Nichtspielerfiguren hingegen sind seine Vor- und Nachteile voll ausspielbar und eine gelungene Bereicherung für „Labyrinth Lord“.

 ClemLOR

PS.: Der Artikel auf Your games Now

3 Kommentare

  1. Hey.

    Ja, freut mich, dass Dir die Rezi gefällt. Bin da ja nicht sooo tief drin im Rezensieren. Und hier habe mich an mehreren Stellen ja sehr „kompliziert“ ausgedrückt.

    Viele Grüße
    ClemLOR

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