31 Day Challenge – Pathfinder – 8. Tag – Lieblingscharakter

Mein liebster Charakter, schwierig. An jedem meiner Charaktere steckt ein Stück Herz! Normalerweise spiele ich Schurken eher als gescheiterte Existenzen, aber mit dem Herz am rechten Fleck, in denen auch viel Gutes steckt. Bei Giome hab ich damit gebrochen (das war noch zu ADnD 2-Zeiten) und den als richtiges Arschloch ausgelegt zum Fremdschämen … Eins seiner Grundkonzepte: Beklau nicht die Reichen, die vermissen schließlich ihr Geld, sondern beklau die Armen, die wissen wenigstens wie das ist …

Natürlich musste er trotzdem eines Tages aus der Stadt weg und entdeckte aus seinem Waldversteck einen Paladin, der sich erbittert gegen Goblins erwehrte. Giome überlegte schon, wie er die Situation am besten für sich nutzen könnte, als ein Goblin im Rücken des Paladin anschlich und Giome sich entschloss, diesem in den Rücken zu fallen..

Nicht Lilane, sondern Paizos Pathfinder Iconic

Kurze Zeit später befand er sich dann in Begleitung des weiblichen Paladins Lilane (wie sich dann herausstellte) und Magister Ogrims eher unfreiwillig, ein böses Schwert in den Süden zu bringen, wo es zerstört werden konnte. Wem das nach Herr der Ringe klingt, sozusagen Herr des Schwertes, ganz recht – gut geklaut ist besser als schlecht selbst erfunden – und die Kampagne war gut gewürzt mit verschiedensten Versatzstücken und Eigenideen, hat schon ziemlichen Spaß gemacht, hätte vielleicht nur mit der Vernichtung des Schwertes sein definiertes Ende nehmen sollen.

Ich erinnere mich noch, wie wir in eine proppenvolle Stadt gekommen sind (Vorboten einer aufziehenden Armee im Süden und Landflucht nach Norden) und es meine Aufgabe war, eine Unterkunft zu besorgen. Und da mein Charakter mittlerweile mit Geld voll gestopft war und nicht recht damit umgehen konnte, ging er ins nächstbeste Gasthaus (Wirt: „Hier ist alles voll!“) drückte ihm 100 GM in die Hand mit den Worten „Räumt die erste Etage! Ich bin in drei Stunden wieder da!“, was dann Wirt wie SL mit offenem Mund zurück ließ – aber es funktionierte … Die Begeisterung beim Paladin, als sie das hinterher erfuhr, war auch etwas unterkühlt.

Allgemein vermieden wir aber größere Ansiedlungen, auch weil es dort unmoralische Angebote gab, das Schwert zu stehlen … Dem Verlangen konnte Giome durchaus wiederstehen, aber jeder Charakter der Runde hatte in einer Notsituation das Schwert schon einmal in der Hand. Bei Giome war es ein Überfall von finsteren Schergen, bei der man zu erliegen drohte und er schnappte sich das Schwert. Er erledigte einige der Schergen und dann auch fast den Rest der Gruppe (*sabber*) [Natürlich vom SL bestimmt.], bis ihn ein Faustschlags Lilanes ausknipste. Dafür verbrachte Giome die nächsten Nächte an einem Baum gefesselt, auch wenn er versuchte sein Verlangen nach dem Schwert nicht allzudeutlich zu zeigen …

Irgendwann davor gab es noch eine Szene, ich meine wir hatten ein Drachenversteck aufgespürt und Lilane bestand darauf, ihn auszuräuchern und diskutierte wild mit Ogrim. Da ein Paladin keine Kompromisse kennt und zugleich ein Angriff unseren Tod bedeutet hätte, versuchte ich sie von hinten niederzuschlagen. Crit … Puhh, hätte das nicht geklappt, wäre die Kampagne wohl vorzeitig beendet gewesen (egal, ob es zum Angriff gekommen wäre oder ich jetzt allein an den Drachen verfüttert worden wäre …).

Eine recht persönliche Szene gab es später noch, wir besuchte Lilanes Eltern – und es ging mit dem kleineren Brüdern und Schwestern schwimmen zum Fischteich des Anwesens. Giome zickte ziemlich rum und ging den anderen ziemlich auf den Sack, Hintergrund war, dass er – als Kind der Stadt und armer Schlucker – nie gelernt hatte zu schwimmen, aber ihm das viel zu peinlich war, dass direkt zu sagen …

Zuguterletzt ist mir noch eine Szene in Erinnerung, wo Giome den Paladin von der Grabschändung versuchte abzuhalten … Ich weiß nicht mehr den genauen Zusammenhang, aber irgendwie haben wir den Boden eines Magierturms aufgerissen. Giome war irgendwie nach dem ersten Knochenfund klar, dass sie sich da gewaltig vertan hatten und gerade ein Grab entweihten, während Lilane fröhlich weitermachte und nicht von Giome überzeugt werden wollte … Herrlich als die Erkenntnis reifte, dass Giome recht hatte …

Später, mit Pathfinder, hab ich nochmal ein ähnliches Konzept in der Avernum-Kampagne(sehr frei nach einer Computerreihe) gewählt, auch namentlich ähnlich, nämlich Geromé, diesmal Halblingsschurke. Hintergrund hier war die Verbannung aller Nicht-Menschen in das abgeschottete Unterreich – und so begann die Kampagne in einem Gefangenenlager, wo auch eine gewisse Hierarchie herrschte. Statt sich nun von unten hoch zu arbeiten, ist Geromé mit seinen Leuten erstmal in die Hütte gegangen und hat versucht, die Leute da vor die Tür zu setzen. Das gab heftig auf die Nase, aber nach kurzer Erholung wurde das bei den Zelten wiederholt – und da gelang es, ein eigenes zu bekommen … Kurze Zeit später allerdings wurden die Gefangenen durch ein Teleportationstor getriben und in Avernum begrüßt. Eine echte From-Zero-to-Hero-Kampagne, wo man mit Obsidianmessern anfing und sich erst ganz langsam aufrüsten konnte. Da hab ich immer viel Spaß dran, wenn einem nix geschenkt wird und selbst ein Kurzschwert aus Metall ein echter Schatz ist.

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