[ProSieben] Das Model und der Fre… ähh Rollenspieler

Weiteres Fundstück, welches das Hobby nicht im bestem glanze erstrahlen läßt … Diesmal aus dem Tanelorn.

Vermutlich kennt ihr die Sendung Das Model und der Freak? Vielleicht auch nicht? Lebenslustige junge Damen, die angeblich im Model-geschäft tätig sind und da neben Salatblättern offenbar noch Lebensweisheiten mit Gabeln gegessen haben, dürfen junge, etwas schüchterne Männer entindividualisieren und auf mainstream trimmen, damit sie an Ende von vielen gefackten Szenen und abstrusen Aufgaben eine Freundin finden könnten. Die Wahrhet liegt im Konjungtiv, oder so …

Kurzum, klar, dass hier auch ein Rollenspieler mal auftauchen wird und ohh Glück, man kann es sich online auf Pro 7 ansehen. Gut, man darf sich auch die Augen ausreißen und Kochen, aber wer das noch nicht gemacht hat und davor keine Angst hat:

-> http://www.prosieben.de/tv/das-model-und-der-freak/video/ganze-folge-freitag/

[Edit: HINWEIS: Wurde mittlerweile durch die neue Freitagsfolge, übrigens ein Fußballfreak, ersetzt.

Hier gibt es aber noch n 5 Minuten mittendrinreinschnitt:

-> http://www.prosieben.de/tv/das-model-und-der-freak/video/clip/212092-hinfort-mit-den-zotteln-die-verwandlung-1.2879561/ ]

Im Tanelorn wird das Thema schon seitenlang diskutiert, hier zu finden:

-> http://tanelorn.net/index.php/topic,69887.0.html

Bei Fernsehkritik.tv gab es eine Folge, wo ein Gezeigter (oder sollte man Opfer sagen?) sich äußert und berichtet, wie er verschnitten wird und was sich da zurechtgefakt wird …

-> http://www.fernsehkritik.tv/

Wer die genaue Folge findet / weis – ich erbitte um Benachrichtigung!

Und ein eigener Hinweis: Der „Freak“ von heute hat ein Magic: The Gathering-T-Shirt an, was nicht unbedingt gutes erahnen lässt. Läuft um 16 Uhr. Ich arbeite … Puhh!

19 Kommentare

  1. fernsehkritik.tv ist sehr zu empfehlen! und zu der unsäglichen Sendung: das ist scripted reality oder? merkwürdig, dass es dagegen noch kein gesetz gibt… oder verständlich? welche interessen da wohl hinterstehen? die gesellschaftl. folgen sind ja gar nicht abzusehen…

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  2. Wie gut, dass ich kein Fernsehen mehr schaue.
    Die, die meinen sich so etwas unbedingt anschauen zu müssen, können einem wirklich Leid tun. Und erst recht die jungen Herren, die sich dort anmelden… Denen ist doch klar, dass das nur Blödsinn ist… oder..?

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  3. Es war nur eine Frage der Zeit, bis in diesem Format auch ein ‚Rollenspieler‘ aufschlägt.
    Da mir alle diese Billigformate wie ‚Renlovieren‘, ‚Gartenbau‘, ‚Wohnung mieten‘ und egal wie sie heißen mögen, nicht interessieren, habe ich das nicht weiter beachtet.
    Ich hätte zwar Urlaub und es mir ansehen können, aber andererseits ist mir hierfür die Zeit eigentlich zu schade.

    Aber vielleicht lese ich ja hier irgendwo ein Fazit zu der Folge. 😉

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  4. Die Interessen dahinter sind die Quoten. Scripted reality geht ab wie Drecksau. Dagegen sind die Landesmediananstalten gefragt, die das aber wohl nicht kritisch genug sehen. Dabei hat auch das Privatfernsehen einen Bildungsauftrag. Gab mal bei ZAPP (NRD) ne sehr gute Doku dazu, habe den Link leider nicht mehr parat.

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  5. @Teylen: Danke für den Hinweis!

    @Clone: Auch hier Riesendank! Wußte gar nicht mehr, wie lang das zurückliegt!!!

    @scripted reality: Ja bzw. das, was die Suchenden da tun, ist so zusammengeschnitten, dass sie da nicht … optimal rüberkommen. Der Fernsehkritik.tv-Beitrag zeigt einen „Freak“, der hinterher interviewt wird und über einige Methoden Aufschluß gibt.

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  6. naja nicht nur die quoten, ich sag mal so: wenn es ein interesse gäbe, dass wir nur noch aufgeklärte, mündige bürgerInnen auf den straßen hätten, dann würden im fernsehen auch mal mehr dokus über die finanzkrise, die hypo real estate, parteispenden… etc. laufen.

    frage mich ob es scripted reality ist oder eine mischform wie doku-soap, bei scripted reality ist es so, denke ich, dass ALLES komplett gefaket und erfunden ist, nur die „bildungsbürger“ die davor sitzen und das nicht verstehen, nehmen es für bare münze. ganz kurz im abspann steht dann da irgendwo: alles fiktiv. na ich gehe meine wissenslücken nun mal bei wikipedia auffüllen… 😉

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  7. Bei Scripted Reality ist nicht unbedingt alles gefakt. Es orientiert sich auch durchaus an realen Vorfällen, die dann aber aufgebauscht werden. Ist aber sicher kein Muss. Es muss halt nur real wirken. Oder zumindest pseudo-real genug um die Zuschauer emotional anzusprechen. Ich habe auch den ZAP!-Bericht wiedergefunden: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/dokusoaps100.html Wirklich ein erschreckender aber sehr guter Bericht, wie ich finde. Unbedingt angucken!

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  8. Öhm… es ist nun wahrhaft nicht Aufgabe der privaten Sendeanstalten, Leute mit Fernsehen zu versorgen, dass sie nicht sehen wollen. Für diesen Zweck zahlen wir bereits Gebühren an ARD & ZDF. Und trotzdem schielen diese nicht minder auf die Quote…

    Und schon gar nicht ist es Aufgabe der Landesrundfunkanstalten, als Zensurbehörde aufzutreten für den Fall, dass man sich als Nerd / Freak gebrandmarkt sieht, nur weil andere Hobbyfreunde in solchen Sendungen als Dumpfbacken verunstaltet werden. Es beschwert sich auch niemand von den 6 millionen Freizeitkickern in Deutschland, wenn mal wieder Interviews von Andi Möller oder Andi Brehme die angebliche Dummheit des typischen Fussballers humorvoll rüberbringen sollen.

    Wer sich für so eine Sendung meldet, soll sich anschließend nicht beschweren. Das ist wie bei DSDS, wo Kritik an Schreihälsen und Quälgeistern ja so gemein ist – dabei hätten den meisten davon ehrliche Freunde oder Eltern im Vorwege einfach mal gut getan.
    Natürlich nehmen die auch LARPer oder Rollenspieler auseinander, schauen, wie man so einen lächerlich machen kann und schneiden ihren Kram dann passend zurecht… darum gehts doch. HALLO… die Sendung heisst „das Model und der FREAK“ und nicht „das Model und der intelligente Sozialpädagoge mit künstlerischer Veranlagung und philosophischer Schreibleidenschaft“.

    Abschließend: wer mal gesehen hat, wie Interviews von Politikern für Panorama oder Reportbeiträge zurechtgeschnitten werden, damit anschließend völlig verdrehte Aussagen daraus hervorgehen, der weiss, dass dies absolut gängiger Fernseh“journalismus“ ist. Nicht schön, aber durch die Bank üblich.

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  9. @Cyric: Es ist sicher richtig, dass man spätestens bei der zweiten Staffel von „Das Model und der Freak“ wissen müßte, worauf man sich einläßt. Der Beitrag von Fernsehkritik.tv zeigt ja dann auch deutlich, dass der dort interviewte Teilnehmer sich extra doof und naiv gab, um dort mitmachen zu können.

    Aber andererseits steht neuerdings im Videotext an sämtlichen US-Serien dran, dass diese Produktplatzierungen enthalten können, ein kurzer Einspieler „Dieser stoff wurde frei erfunden und auf regieanweisung gedreht.“ wäre nett. Ich meine, es ist schon seltsam, wen bei „´Bauer sucht Frau“ verheiratete Nicht-Bauern mitmachen und „Frauentausch“ 3 Tage dauert und nicht 10, wie es dargestellt wird – dann gehört das in jedem fall thematisiert.

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  10. Cyric: Es ist festgeschrieben, dass die Pirvaten einen Bildungs- oder gesellschaftlichen Auftrag haben. Bin mir nicht mehr ganz sicher, wie genau es formuliert ist, aber im Beitrag von ZAP, den ich weiter oben verlinkt habe, wird es genauer beschrieben. Was Du beschreibst sind Dinge, die tatsächlich so passiert sind. Wenn Beiträge komisch zusammen geschnitten werden, ist mir das genauso unrecht wie diese Freak-Show (hier mal ohne Anführungszeichen so zu nennen). Dort wird eine Realität vorgegaukelt, die so nicht existiert. Das ist zunächst einmal grundfalsch und sollte in der Form nicht passieren. Dass es trotzdem passiert ist ein Grund weniger sich damit zu arrangieren. Dass das nun gerade eine Rollenspieler rum rennt ist mir ziemlich egal.

    Was ich hier zudem noch schlimm finde, ist, dass die soziale Notlage von Menschen augenscheinlich ausgenutzt wird um sich für Quote über sie lustig zu machen (genau wie beim DSDS-Casting, da aber ohne Notlage). Natürlich kann man immer sagen „die machen das doch freiwillig“, was juristisch sicher stimmt, psychologisch bin ich mir da weniger sicher. Und nur weil mir jemand ins Messer läuft, muss ich ja nicht zustechen. Kurz gesagt wird hier mieses Menschsein vorgelebt.

    Wenn man nun Scripted Reality-Sendungen mit einem „Disclaimer“ versehen würde, wäre zumindest einem Punkt Genüge getan. Jeder Depp merkt, dass es falsch ist. Ein Punkt der dabei unbeachtet bleibt, ist, dass man – unterbewusst – dieses gezeigte Verhalten durch seine massive Präsenz (wenn man es denn guckt) als normales Verhalten annimmt und daran sein Verhalten orientiert. Aber das ist schon Stufe 2 der ganzen Sache und darum will ich es nicht allzu breit treten.

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  11. Zeig mir, wo ARD oder ZDF ihren Bildungsauftrag besser erfüllen und ich kann das Argument akzeptieren. Die Realität: das öffentlich-rechtliche kopiert Wer-Wird-Millionär bis ins unkenntliche, dafür mittlerweile 6 oder 7 mal. Schulfernsehen gibts seit Ewigkeiten nicht mehr – oder wurde (wenn überhaupt) auf Spartenkanäle umgeleitet und führte, wie zum Beispiel beim Kinderkanal, zu Unterschlagungen und Umleitungen in zigfacher millionenhöhe.
    Wissensendungen wurden durch RT2 (ausgerechnet… urgs) und Pro 7 wieder populär gemacht und ARD wie ZDF sind auf diesen Zug aufgesprungen.
    Die Nachrichten in ARD und ZDF sind mittlerweile politisch tendenziöser, als jede Privatfernsehnachrichtensendung. Politmaganzine sind so starr links oder rechts, dass sie eigentlich nur noch karikaturistisch wirken (Kontraste, Panorama, Report aus…, etc.).
    Reality Shows, Talkshows, Castingshows,etc. wurden allesamt vom öffentlich-rechtlichen kopiert – und zwar teurer, schlechter und genau so niveauarm. Nichts, aber wirklich nichts, wurde dabei ausgelassen. Man war dabei nur so unerfolgreich, dass diese Formate inzwischen zu Hauf eingestellt wurden – nicht aber, weil man das Format auf einmal kritischer betrachtet hat.

    Wenn die Menschen so assozial (entschuldige das Wort, aber ich denke es passt genau) geworden sind, dass das aktuelle Program das ist, was sie sehen wollen – dann ist das so. Da hat sich kein Staat einzumischen. Er soll endlich gegenwirken… in den Erziehungseinrichtungen, im Strafvollzug, in der Pädagogik. Stattdessen kapituliert er an all diesen Orten – und hier kommt auf einmal der Schrei nach Zensur auf. DAS ist Orwells Vision in Reinkultur: das Volk so zu verdummen, dass es immer mehr staatliche Einschränkungen, Kontrolle und Eingriffe gutheißt, statt sich gegen diese Vormundschaft zu wehren und seine freiheitlichen Rechte entschieden zu verteidigen.

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  12. @Cyric: Sorry, hab dein Kommentar gerade aus dem Spam-Ordner gefischt.

    Eine Zensur hielte ich auch für den falschen Weg, einen Teaser nicht, ganz wichtig ist aber solche Formate ans Licht zu ´zerren und über ihre Methoden zu reden.

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