[Karneval] Alte Säcke – Erinnerungen

Hmm, 5 Jahre Karneval. Dazu erstmal Gratulation an alle Macher, Organisatoren, Blogger und Leser. Das Thema alte Säcke {Diskussion und Einladung von Gelbe Säcke … ähh Zeichen} möchte ich dazu nutzen, um an drei Dinge meiner RPG-Anfänge zu erinnern, derer ich schon länger nicht mehr gedacht habe.


1. Rollenspielabteilung bei Gerlach

In Helmstedt gab es einen Vedes-Händler mit kleiner RPG-Abteilung {Gerlach, Wiki}, sprich DSA und anfangs auch Sternengarde. Mein bester Freund Basti wohnte damals in der Innenstadt und ich weiß gar nicht, wie oft wir dorthin sind und die Boxen und Abenteuer bestaunt haben. Wir haben schon Soloabenteuer {Einsamer Wolf} gespielt, vermutlich im gut sortierten Buchladen, wo es auch Battletech und Shadowrun gab, erworben. Ich hatte auf dem Schulhof gar einen Mitschüler, der immer nur die Romane las, aber nicht das RPG kannte. Jedenfalls schlichen wir um die Box rum, aber sie war zu teuer. Bei einer Klassenfahrt nach Braunschweig, Basti war weiß nicht mehr warum nicht dabei, besorgte ich ihm die Grundbox. Ich machte mir dann sechs Helden wie bei HeroQuest und los ging es … Erst die Prinzessin retten, dann auf ins Orkland. Ich habe es geliebt diese Karte zu zeichnen – leider ja nur ein Red Hering … Ich hab mich dann an den Greifen aufgerieben, weil ich js die Karte zeichnen wollte …

Als der Laden schloß, erinnere ich mich daran, einige DSA-Abenteuer um die A100 erworben zu haben.

2. Rollenspielläden
Es gab noch Rollenspielläden. Also eine gute Auswahl. Für mich ging es immer ein, zweimal im Jahr nach Braunschweig zum Einkaufen. Es gab zwei feste Punkte: Mittagessen mit meiner Mama bei Nordsee und eine Tour von RPG-Laden zu RPG-Laden. Den Start machte die Buchhandlung Pfannkuch in der Burgpassage. Hier gab es rechts vom Eingang eine lange Nische direkt hinter dem Schaufenster mit Wunderwelten und FanPro-Sachen. Ich meine ich war so bei Ausgabe 4 oder 5 zum ersten Mal dort, das war immer ein Blick in die große bunte Welt des Rollenspiels. In der Ecke dann Fantasy- und SciFi-Bücher und es gab hier auch das Fanzine Der letzte Held {siehe: mein erstes Fanzine} aus Braunschweig. Wie hab ich das geliebt und was hat das für eine Faszination, was für ein Kopfkino ausgelöst … Dann ging es weiter zu Vedes Breustedt, welches im Obergeschoss eine Modellbau- und RPG-Abteilung hatte {die ist aber auch mehrmals umgezogen}. Später hab ich dort auch Anzeigen für die Greifenklaue verkauft {mein Fanzine, aus Papier, Du Jungspund}, da erfuhr ich mehr darüber: der erwachsene Sohn war wohl selbst begeisterter Rollenspieler und hat sich darum gekümmert. Von dort aus eine Ecke weiter war der Trivial Book Shop. Eng, vollgestopft, viel englischer Kram, exotischere Sachen. Klein im Vergleich zu dem in Hannover, aber großartig. Dann hatte ich mir meist den neuesten Helden gekauft und auf der Rückfahrt studiert oder in der Wunderwelt geschmökert …
Später gab es die Schülerbahncard und die Rollenspielläden in Hannover, vor allem auch der dortige Trivial Book Shop, in Bremen und Hamburg. Man, hatte Hamburg damals viele RPG-Läden …

3. Eigener Rollenspielladen in Helmstedt

Am Wochenende war ich bei Gröpern Fünf. Hach, sieht noch aus wie früher. Wir bei 1. berichtet, hatte Helmstedt über Jahre zwei Buchläden: Fröhlich und den auf der Ecke. Der Name will mir nicht mehr einfallen. Dann eröffnete ein dritter, hipper Laden: Gröpern 5 {Wiki}. Und der junge, motivierte Buchhändler hatte dort auch eine kleine RPG-Ecke. Das kam an, führte aber unter den Besitzern wohl zu streit, schließlich machte er sich allein selbstständig mit eigenem Buchladen, den vierten: Buchhandel am Markt {Wiki}. Eine größere Auswahl an RPGs, Tabletops und Comics prägten ein Ladenviertel, was ne geile Zeit.

Eigentlich hätte ich noch ein paar Themen gehabt wie RPGs bestellen {wie im Ottokatalog, wie toll es war Kartaloge und Listen durchzublättern, welche Magie hinter manchem Namen steckte}, Rollenspielturniere {man schickte seinen Charakter ein, dort wurde ausgewürfelt und anschließend bekam man Rückpost mit dem Hinweis, wie man abgeschnitten hat … Einfacher waren noch nie EP verdient}, frühe Cons oder die Fanzineszene. Ob einer meiner Leser weiß, dass ich den letzten Fanzinercon veranstaltet habe … Hach, wir wollen uns aber nicht in Nostalgie verlieren, ich schätze mein Hobby auch heute und kann das nächste Jahr entspannt angehen – in diesem Sinne: Einen guten Rutsch.

3 Kommentare

  1. Hach, ich werde nostalgisch – weil es quasi fast meine eigene Geschichte ist. Aber so ist das eben, wenn man aus der gleichen Ecke stammt. Meine ersten Sachen habe ich aber meist bei Ungnade in Schöningen gekauft (vor dreißig Jahren waren die 15 km nach Helmstedt echt Weit und Braunschweig gar eine halbe Weltreise) und habe regelmäßig gewartet, das zwei Mal im Jahr eine neue DSA-Box und eine Hand voll Abenteuer (meist ja nur vier) erschien – und ja, auf einen Schlag, so war das damals.
    Zu den Buchläden fällt mir der Name von „an der Ecke“ auch grad nicht mehr ein – aber es war gefühlt klein, verwinkelt und dunkel darin, sagt meine Erinnerung. Bücher gekauft habe ich hingegen eher wieder zu Hause bei Baumert, und zum Thema passen da die Abenteuer-Spielbücher von Steve Jackson und Ian Livingstone, und dann natürlich die Dragonlance-Romane.
    Was ich bei Martin im Buchhandel am Markt für Geld gelassen habe mag ich lieber nicht rechnen; DSA und andere Rollenspielsachen, dazu haufenweise Bücher und Comics und die meisten meiner Armalion-Figuren. Als der Laden dann dichtmachte habe ich alle DSA-Sachen aufgekauft, die in meiner Sammlung noch fehlten…
    Ja, so war das damals… Und der Text hätte fast für einen eigenen Blogbeitrag gereicht…

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