[Nordcon LIVE] Samstag – Im Zeichen der Workshops

Nach einer Fahrt durchs morgendliche Hamburg und einer sensationellen Begegnung im örtlichen REWE (Alte Frau: „Sie stehen ungünstig!“ Älterer Mann: „Nein, ich sitze ungüntig!“_und bewegt sich kein Stück… ) gelangte ich auch ohne Navi zur Schule Beim Pachthof. Zur Mittagszeit war der Con schon gut gefüllt – deutlich bemerkbar machte sich auch, dass die Händler besser aufgeteilt waren und es insgesamt auch mehr Stände waren. DieRundenplanund war nun in dem hinteren Treppengelände statt dem vorderen – was zu weniger Staus führte, allerdings fand sie der ein oder andere nicht auf Anhieb.

Der KULTist zockte gerade ein kartenbasiertes Rollenspiel, welches sich gerade in der Entwicklungsphase befindet (Name muss ich nachliefern). Ich schaute mal über die Schulter und es schien sich ganz gut von der Hand zu spielen. Zufällig werden zwei Vorteils- und eine Nachteilskarte gezogen, die Aktionskarten, um z.B. Gegner abzuwehren, stellen zugleich Lebenspunkte dar. Den Plot hat der SL auch aus einem Kartenhaufen zufällig zusammengezogen. Vielleicht berichtet KULTist ja nochmal, die Viertelstunde weckte jedenfalls mein Interesse – womöglich ist ja heute

Beim Sichten der Rundenangebote traf ich Artis und Lameth, mit denen sich immer was unternehmen läßt. Gelockt hat uns schließlich ein Schaukampf und mannoman, wie die sich gegenseitig die Schilde zerkloppt haben, nicht schlecht. Das Ende des Kampfes war dann ein Nackenschlag, der eine deutliche Beule im Helm – und vermutlich nicht nur dort – hinterließ.

Dann war es auch Zeit für den Workshop von Florian Berger „Ihr macht ja gar kein Rollenspiel!“ – Spielen vs. Erzählen. Nach einem kleinen Sketch des Dozenten, der sich gegenseitig die Klischees beider Lager auf`s Brot schmierte, folgte die Arbeitsthese, dass sich Rollenspiel in zwei Spiele aufteilen läßt, die nach völlig anderen Gesichtspunkten funktionieren. Diese nennt er vorerst „taktisches Rollenspiel“ und „Erzählrollenspiel“. Es wurden Ziele, Mechanismen und Elemente dieser Spiele verglichen – obwohl der ein oder andere das taktische Spiel anfangs belächelte, merkte er doch zum Schluß, dass er zumeist Elemente aus beiden Lagern benutzt. Ich habe das selber jahrelang so praktiziert und erst die Konzentration auf`s ein oder auf`s andere brachte bei mir gesteigertes Wohlsein – mit beiden Arten. Um es nicht zu lang werden zu lassen – muss ja schließlich wieder zum Con – verweise ich auf den Schisma-Text von Florian sowie die Diskussion im GK-Forum, wo der Autor teilnimmt und ich nochmal den ein oder anderen Gedanken formulieren werde. Kurzum das Fazit: Für Theorie-Interessierte sehr interessant, der Otto-Normal-Spieler hingegen waretwas enttäuscht (Der Vortrag im letzten Jahrwar besser) – aber womöglich kommt da doch noch die ein oder andere Erkenntnis.

Nach dem Workshop traf ich auf Gunnar von Daimonions Sammelsurium, der mir die sechste Ausgabe in die Hand drückte und sich dem Thema Schätze widmet. Sehr gelungen, zwar ein reines Midgard-Fanzine, aber die Schatztabellen werden auch bei mir Anwendung finden.

Es folgte auf dem Fuße der zweite Workshop – How to build a mousetrap? Fallen im Rollenspiel von Steffen Schütte. Nach der Vorstellung einiger typischer Fallen ging man der Spielweltlogik von Fallen auf den Grund und welchen Zweck sie haben (Warner, Fänger, Todmacher) und wie man Fallen nutzen kann, ohneseine Guppe zu töten, aber zugleich ohne die Spielweltlogik zunichte zu machen. Im Prinzip geht es um das Ausbaldowern des Zielortes vor dem potentiellen Dungeoncrawl. Wann haben die Wachen Ablösung, kann man im Vorfeld welche ausschalten (dafür sorgen, dass der entsprechende Wächter genug Wein am Vorabend hat oder Durchfall auslösen oder…), die Aktivierung von Fallen beobachten, Bedienstete befragen etc. In kleinen Gruppen wurde sich dann eine vierfache Sicherung in beliebigen Kontext ausgedacht und der Rest durfte sich dann Möglichkeiten überlegen, diese zu überwinden. Insgesamt vielleicht nicht das, was man im Vorfeld erwartete, aber definitiv interessant.

Im Anschluß gab es noch ein kleines Treffen mit Jörg Dünne (Western City), MSch (Indy-Insel), Florian Berger (s.o.) und Karsten (RSP-Blogs), in dem kurz über den Workshop und RSP-Blogs diskutiert wurde. Nicht zu vergessen Jörgs Angebot, mal auf dem RolloDing in Wolfsburg aufzuschlagen, welches unbedingt genutzt werden muss. Am Prometheus-Stand gab es übrigens ultracoole Statistenkarten zu Western City, zu denen ich heute noch ein paar einsacken muss 😉

Nun aber, wieder los zur Con…

4 Kommentare

  1. How to build a mousetrap? Fallen im Rollenspiel von Steffen Schütte

    Da hab ich mir was besseres drunter vorgestellt. Da es in eine Gruppenarbeit überging, hab ich mir schon wärend des Workshops gedacht: eine Stunde ist dafür wohl zu wenig. Und so war es dann auch….husch husch ist man alles durchgegangen und dann war auch schon Schluß. Schade.

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  2. Das gesuchte Karten-Rollenspiel in der Entwicklungsphase heißt Sturmländer und wird von dem Braunschweiger Simon Knox entwickelt. Auch auf der diesjährigen Conventus gab es schon einige Testrunden.

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