RPG-Blog-O-Quest #044 – Regelwerke

Anfang des Monats hat Podcastkollege Christophorus die Fragen zur Blog-O-Quest gestellt, die ich gern beantworten will.

1) Umfassend komplex, aufs Nötigste reduziert oder kreativ verpackt: Wie sollte für dich das optimale Regelwerk aussehen?
Jedem das seine. Ich mag auch dicke Wälzer oder ein Pathfinder, was mir unzählige Werke bietet, auch regeltechnisch. Wenn es mir dadurch ein komplexeres Spiel bietet mit mehr Optionen als „Ja“ und „Nein“, gerne. Pathfinder, Hackmaster oder Warhammer 3 fielen mir da ein. Es muss aber trotzdem aus einem Guss sein.

Wesentlich lieber mag ich aber dünne Systeme, wobei ich auch von Microsystemen wie Searchers of the Unknown oder M20 fasziniert bin. Letzteres hat imho den Vorteil, wenn es zu dünn ist, kann man wieder d20-Teile reinnehmen (ein Mitspieler gibt den Schurken auf Stufe 1 z.B. ein bel. Talent) und hat so wieder mehr Fleisch auf den Rippen. Mit Faszination hab ich dieses Jahr Maze Rats und SSCL gelesen. Aber Kleinigkeiten stören mich dann doch.

Ideal find ich aktuell sowas wie FFG Star Wars (bzw. Genesys), Dungeonslayers oder Dungeons & Dragons 5. Genug Fleisch, aber nur saftiges ohne Bauchfett.

2) Welche Regelwerke haben dich bisher am meisten überrascht, und weshalb? (Positiv wie negativ)
Größte Überraschung war Dungeonslayers 3. Das passt auf zehn Seiten und damit ließ sich ein Onepagedungeon viel, viel entspannter spielen als mit Labyrinth Lord, welches ich vorher nutzte. Das war ein echter Augenöffner, wie einfach ein System sein kann, trotzdem ein vollwertiges Rollenspiel für Stufe 1-20 ist.

Ebenfalls eine positive Überraschung waren die narritativen Würfel von Star Wars, die hatten in unserer Runde wirklich lange und gut funktioniert – und da wir gerade bei Genesys – Shadow of the Beanstalker sind. Gerade beim Leiten macht das Auswerten von Erfolg-negativ- und Mißerfolgs-positiv-Paaren besonders viel Spaß.

Als drittes muss ich Dungeons & Dragons 5 nennen, nach der versabbelten 4. Edition konnte ich nicht an die Werbeversprechen zu glauben. Ich war sehr positiv überrascht, dass D&D 5 einen echten Schritt zurück gegangen ist und nicht einfach die 3te bzw. PF redesignt hat. Das Strecken der Klasseneigenschaften auf drei Stufen ist ein tolles Mittel gegen Classdiping, sondern echtem Multiclassen, wenn man es denn will. Auch der kurze Hintergrund macht einiges her und rundet die SC gut ab.

3) Verwendet ihr Hausregeln, um Regelwerke nach euren Vorstellungen umzuformen?
Ungern und selten. Wenn eher ein Hacken, also z.B. DS zu Zombieslayers transformieren.

4) Lest ihr lieber das fremdsprachige Original, oder kauft ihr (auch) die lokalisierte Fassung?
Deutsche Fassung. Bei einigen Brettspielen (Shadows of Brimstone) hab ich kein Problem mit dem Original, aber mein Lesetempo ist deutlich niedriger und Fluff fällt mir schwerer zu lesen als Crunch. Deswegen bin ich auch immer gern dabei, ein Rollenspiel einzudeutschen (Pathfinder, Labyrinth Lord, Zombieslayers, Deadlands: Hölle auf Erden, Barbarians of Lemuria und zwei weitere, nie erschienene RPGs). Vielleicht kommt demnächst noch was dazu …

5) Hattest du schon einmal die Idee, ein eigenes Rollenspiel-Regelwerk (und ggf. damit verbunden, ein eigenes System) auf die Beine zu stellen? Wenn ja: Was ist daraus geworden?
Eigentlich nein, ich war relativ früh Fanziner. Eigene Artikel also gerne, ein eigenes RPG-System, dazu kannte ich immer genug Beispiele, denen man einfach angesehen hat, dass derjenige nur DSA gespielt hat. Und ich war mir früh bewusst, dass das immer aus zwei Aspekten besteht: Dem System. Und dem Vermarkten des Systems. Heute mit Startnext und Kickstart deutlich machbarer. Jedenfalls baue ich gerade an einem Setting und passe dazu das erwählte System an.

Mit dabei sind die folgenden Kollegen: Ackerknecht, Aus den Schatten, Clawdeen, d6ideas, Dnalors Blog, Inyo, Killian Braun, Nerd-Gedanken, Runway 61, Seanchui, Spiele im Kopf, Teylen, Timberwere, W6 vs W12 und Würfelheld. Übersicht auch im RSP-Blogs-Forum.

EIN PAAR WORTE ZUR QUEST – WIE SIE FUNKTIONIERT …

Was ist die RPG-Blog-O-Quest?

Hier stellen sich Rollenspielblogger gegenseitig im Monatswechsel jeweils fünf Fragen zu ihrem Lieblingshobby. Ursprünglich organisiert von Greifenklaue und Würfelheld, sind inzwischen auch andere Blogger zu Fragenstellern geworden und geben entweder im Lückentext die Möglichkeit, eigenes zu ergänzen, oder konkrete Fragen zu beantworten.

Wer kann teilnehmen?
Jeder, der Lust hat, die gestellten Fragen zu beantworten und in seinem Blog, Podcasts, Vlogs oder ähnlichem mit einem Verweis auf den Ursprungstext zu beantworten, damit die Leser auch bei anderen Teilnehmern stöbern können

Was sollten Teilnehmer nicht vergessen?
Dem jeweiligen Blog-O-Quest-Veranstalter einen Link zum eigenen Werk zukommen zu lassen, damit man diesen weiter verbreiten kann! Ggf. im RSP-Blogs-Forum.

Was bringt das Ganze?
Hoffentlich den Bloggern Spaß beim schreiben, den Lesern ebenso Spaß beim Lesen und natürlich Einblicke in die Gewohnheiten und Ansichten anderer zum Hobby Rollenspiel. Idealerweise natürlich auch Inspiration für eigene Ideen

Hinterlasse einen Kommentar