#RPGaDAY2015 Tag 17 – Deine Lieblings-Fantasy-RPG?

Im Prinzip könnte ich es mir einfach machen und auf Dungeonslayers verweisen oder auch Pathfinder wählen, welches ich sehr häufig und auch sehr gern spiele, aber wer wäre ich, wenn ich es mir einfach machen würde? Richtig – nicht ich.

Tatsächlich bin ich vom neuen Dungeon Crawl Classics-RPG begeistert, sogar total begeistert. Mit DCC hatte ich ja schon zu D&D 3.x-Zeiten viel Spaß und was Goodman Games macht, verfolge ich auch – mit dem Dungeon Crawl Classics-RPG ist imho ein großer Wurf gelungen. Wie LotfP ist es ein OSR 2.0-RPG, also eines, welches CD&D nicht neu abbildet, sondern fortentwickelt. Äuch ähnlich wie LotfP geht es dabei in eine deutlich weirde Richtung und nimmt Sword & Sorcery-Impulse auf, Jack Vance findet sich nicht nur als Stichwortgeber fürs Magiesystem wieder wie bei (A)D&D, sondern jede Faser des Systems atmet Sword & Sorcery a la Howard, Leiber oder eben Vance. Entgegen LotfP, welches ja auch tolle Regelfortentwicklung betreibt, oder auch dem recht kurzen BoL, steckt das ganze auch regelseitig drin, nicht nur im Setting. Krieger (und Zwerge) können mit den Mighty Deeds of Arms mächtige Manöver ausführen, Magier ihre Attribute verbrenne und damit ihre Magie stärken oder Halblinge sind Zweiwaffenspezialisten und Kämpfen mit 2 W16 (statt einem W20) – was auch mechanisch interessant ist: geringere Trefferchance des W16 gegenüber dem W20, aber auch erhöhte Critwahrscheinlichkeit (16 statt 20). Eigentlich sehr elegant. Zauber wurden zusammengepackt – die klassische Heilkette steckt nun in einem Zauber. Der erreichte Wurf bestimmt, welche Magie man umsetzen kann. Verkackt der Magier den Wurf, erst dann ist der Zauber aufgebraucht, quasi vergessen. Ebenfalls eine Interpretationsmöglichkeit der Vancschen Worte. Priester haben das Problem nicht, ziehen aber stattdessen den Zorn ihres Gotts mit höherer Wahrscheinlichkeit auf sich (sprich: Zaubercrits steigen um 1). Und das alle möglichen Würfel wie W3, W5, W7, W14, W16, W24 oder W30 sinnvoll eingesetzt werden, dann Hallelujah! Ach was, Crawlelujah!

Dazu der Mechanismus, der noch mehr „Heroes were made not born“ und „Reichtum durch Tod“ ist. Jeder Spieler wirft 4 Level 0-Charaktere in die Mühle und guckt, wer überlebt – das Zeug zum Helden hat. Das zwingt zu klugem Vorgehen, den die SC, die noch nicht mehr als ein Name, ein Beruf, ein berufstypischer Gegenstand und ein Besitztum definieren, sind schneller tot, als man in das Gewölbe reinkommt … Der Schäfer hat einen Hund. Ja, dann schickt man den zur Tür, um zu gucken, wie diese Statue reagiert. Du hast einen Schäferstock? Dann bist Du der König der Welt – zumindest aber der Baron dieses Gewölbes!

Die Abenteuer generell haben auch diesen Touch of weirdness und teils grandiose Karten! Leider erst dreimal geoneshoted, aber immer ein Erlebnis das System!

Heute mit dabei u.a. die Vogts, Jägers, Richtig Spielleiten!, der Hofrat, Edieh,Mondbuchstaben, Sprawldogs, Xeledon und mit einer Liebeserklärung an D&D: In the shadow of a die.

Die 5 Bilder sind alles Varianten des Grundregelwerks, welche man auf Goodman Games findet!

10 Kommentare

  1. Schon komisch. Ich war auch EXTREM begeistert vom DCC RPG. Aber es flaute relativ schnell ab, schwer zu sagen, warum. Vielleicht bin ich doch zu sehr in der „goldenen Ära“ von TSR verhaftet oder aber – und das glaube ich zunehmend – übertreibt es DCC ein wenig und präsentiert sich gezwungen abgefahrener und standardphobischer als es „echte“ Old-school-Systeme tatsächlich waren.

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